„Fortschritt ist eine Schnecke, aber er kommt“, sagte Dr. Gabriele Andretta, Präsidentin des Niedersächsischen Landtags und Schirmherrin der Veranstaltung, mit Blick auf die Gleichstellung der Geschlechter. Das gilt auch für das THW, mit seinem langsam aber stetig wachsenden Frauenanteil von zurzeit etwas mehr als 14 Prozent. Auch Sabine Lackner, Landesbeauftragte für Bremen, Niedersachsen, sieht diese positive Entwicklung und bekräftigte: „Ohne Frauen, eingesetzt von der Fachhelferin bis hin zur Einheitsführerin, ist kein großer Einsatz mehr denkbar.“
Die knapp 100 THW-Helferinnen tauschten sich über verschiedene Themen aus, darunter die Möglichkeiten zur Förderung, Herausforderungen, denen sich Frauen im (THW-)Alltag stellen und Aufstiegschancen trotz unterschiedlicher Lebensläufe. Denn „kann ich das?“ und vor allem „kann die das?“ sind zwei Fragen, die noch immer von und an Frauen gestellt werden. Als Lösungen nannten die Einsatzkräfte immer wieder Selbstbewusstsein, funktionierende Netzwerke, den Willen etwas zu gestalten und sich einzubringen, gerade um als Frau in Organisationen Führung zu übernehmen.
Neben den Workshops ging es für die Helferinnen auch in die Praxis: An verschiedenen Stationen setzten sie sich intensiv mit kleineren Übungsszenarien auseinander. Dazu gehörten etwa der Umgang mit hydraulischem Rettungsgerät, das häufig nach Verkehrsunfällen genutzt wird, oder eine Brückenkonstruktion. Mit vorgefertigten Teilen bauten die THW-Kräfte eine Brücke auf und wieder ab – eine anstrengende und fordernde, aber auch „super spannende und sehr lehrreiche“ Aufgabe, wie Teilnehmerin Daniela aus dem THW-Ortsverband Gronau fand.
An weiteren Stationen übten die Helferinnen das Retten aus Höhen und Tiefen und probierten sich an einem Bergungsräumgerät aus. Inga-Mirjana Krey aus dem THW-Ortsverband Hoya leitete außerdem einen Workshop zum Thema „Führen im THW“, bei dem es darum ging, die Arbeit eines Zugtrupps kennenzulernen.
Der Austausch beim Helferinnentag in Hoya kam gut an: Die Teilnehmerinnen zogen ein durchweg positives Fazit.